Während vielerorts noch heiß über die Abschaffung von Bargeld diskutiert wird, ist die Praxis schon viel weiter – selbst das Plastikgeld hat bei vielen Bezahlvorgängen längst ausgedient. Digitales Geld gibt es nicht nur in Form elektronischer Geldbörsen auf dem Smartphone, sondern auch als virtuelle Kreditkarten.
Sie werden mit verschiedenen Funktionen angeboten, zum Beispiel als Prepaid-Karten, um Ausgaben besser begrenzen zu können, oder um sie mit einem Guthaben als sofort verfügbaren Kurzzeit-Kredit zu versehen So lässt sich beispielsweise mit Kredupay die Zeit bis zum nächsten Gehalt überbrücken, indem Ihnen dieser Anbieter auf einer virtuellen Kreditkarte ein Darlehen für bis zu vier Wochen einräumt.
Anonym und ohne Schufa
Eine echte Funktion hat die Kreditkarte zum Anfassen bei Zahlungsvorgängen im Internet ohnehin nicht. Benötigt werden nur die geprägten bzw. aufgedruckten Informationen, also Kartennummer, Ablaufdatum und Sicherheitscode. Die kann man aber auch ohne Karte an den berechtigten Nutzer übermitteln. Das geht sehr schnell, denn in der Regel wird auf eine Schufa-Prüfung verzichtet. Bei Guthaben unter hundert Euro darf sogar die Identitätsfeststellung entfallen. Virtuelle Kreditkarten eignen sich damit für Menschen, die aufgrund kleiner oder unregelmäßiger Einkommen bei den Bonitätsprüfungen für echte Kreditkarten durchfallen, außerdem für anonyme, nicht rückverfolgbare Kartenzahlungen von kleinen Beträgen.
Sicheres Online-Zahlungsmittel
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Begrenzung von Ausgaben auf das zuvor aufgeladene bzw. als Kredit gewährte Guthaben. Wer Sorge hat, mit virtuellem Geld nicht umgehen zu können, ist hiermit auf der sicheren Seite. Außerdem ist das Risiko bei einem Diebstahl der Kartendaten begrenzt. Hat Ihre Bank Ihnen für Ihre Kreditkarte einen recht hohen Verfügungsrahmen eingeräumt? Verständlich, dass Sie die zugehörigen Informationen nicht online streuen möchten, wenn Sie den Internet-Shop nicht genau kennen. Mit einer virtuellen Kreditkarte können Sie das Guthaben so begrenzen, dass es gerade für den anstehenden Bezahlvorgang ausreicht.
Offline-Einsatz steht noch am Anfang
Im Internet sowie bei telefonischer Übermittlung von Zahlungsdaten stehen virtuelle Kreditkarten dem Plastikgeld in nichts nach. Etwas anders sieht es beim Bezahlen im Geschäft, im Hotel oder bei einem Autovermieter aus. In vielen Fällen ist noch die Vorlage einer Karte zum Abgleich der Unterschrift erforderlich. Aber auch hier ändern sich die Zeiten: Immer häufiger wird das Bezahlen per Smartphone akzeptiert. Im jeweiligen Bezahlsystem lässt sich eine virtuelle Kreditkarte ebenso hinterlegen wie ihr Pendant aus Plastik.
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