Geoblocking überwinden – so endet die Freiheit des World Wide Web nicht an der Landesgrenze

Geoblocking überwinden – so endet die Freiheit des World Wide Web nicht an der Landesgrenze

„Dieses Video ist in Ihrem Land nicht verfügbar“ – sicher kennen Sie solche Meldungen beim Aufruf von Internetseiten. Geoblocking stellt für viele Internetnutzer eine frustrierende Barriere dar, die den Zugang zu Inhalten aufgrund ihres geografischen Standorts einschränkt. Was für uns nur lästig ist, weil man im Urlaub den Fernsehkrimi oder Beauty-Blog nicht verfolgen kann, ist in totalitären Staaten ein Mittel der Zensur. Doch es gibt wirksame Methoden, diese digitale Grenze zu überwinden und Geoblocking zu verhindern.

Zugriff über ein virtuelles Netzwerk

Ein VPN (Virtual Private Network) ist die wohl beliebteste und zuverlässigste Methode, um Geoblocking ausschalten zu können. Mit einem VPN wird Ihr Internetverkehr über einen verschlüsselten Tunnel zu einem Server in einem anderen Land geleitet. Sie können auf Inhalte zugreifen, die in Ihrer Region eigentlich gesperrt sind – vorausgesetzt, der Serverstandort ist nicht geblockt.

Der Zugriff über ein VPN bewirkt nicht nur, dass Sie ein Geoblocking deaktivieren. Der VPN-Anbieter verschlüsselt Ihren Datenverkehr und schützt so Ihre Privatsphäre. Sie surfen anonym, Ihre IP-Adresse wird verschleiert. In einem öffentlichen WLAN sind Ihre Daten besser vor Hackern geschützt. Einziger Nachteil ist ein potenzieller Geschwindigkeitsverlust. Der Datenverkehr muss verschlüsselt werden und wird durch einen Tunnel umgeleitet. Wie groß die Einbuße an Tempo ist, hängt vom VPN-Anbieter und dem Serverstandort ab. In den meisten Fällen wird sie kaum spürbar und angesichts der klaren Vorteile akzeptabel sein. Denken Sie aber daran – ein VPN schützt nicht vor Malware oder Phishing-Angriffen. Ein Virenscanner sowie Aufmerksamkeit beim Anklicken von Links und beim Öffnen von E-Mails sind weiterhin Pflicht.

Vertrauen in den VPN-Anbieter

Nutzer müssen vor allem Vertrauen in den VPN-Anbieter setzen, da dieser Zugriff auf ihre Daten hat und Protokolle über Aktivitäten führen könnte. Um die Sicherheit eines VPN-Dienstes zu überprüfen, gibt es verschiedene Tools. Sie können auf IP-Lecks, DNS-Lecks und WebRTC-Lecks testen, sich mit Sicherheitsprotokollen und Datenschutzrichtlinien des Anbieters beschäftigen. Aber Hand aufs Herz – das ist doch eher eine Sache für Nerds und weit weg von Beauty-Themen, für die Sie eigentlich das Geoblocking überwinden wollen. Die einfachere Variante ist, Testberichte in der Fachpresse zu lesen und sich für einen renommierten Anbieter wie Express VPN zu entscheiden. Hochwertige VPN-Dienste sind zwar kostenpflichtig, aber die kostenlosen Optionen sind oft mit Einschränkungen wie begrenzter Bandbreite verbunden.

Alternativen zum VPN

Ein Proxy-Server ist ein weiterer Weg, um Geoblocking zu umgehen. Im Gegensatz zu einem VPN leiten Proxys nur Ihren Webbrowser-Verkehr über einen anderen Server. Andere Anwendungen wie E-Mail oder Instant Messaging sind nicht betroffen. Die Nutzung eines Proxy-Servers ist einfach und erfordert keine Installation von Software. Allerdings sind Gratis-Proxys oft überlastet und bremsen Ihren Internetzugang merklich aus.

Ähnlich wie ein Proxy-Server funktioniert Smart DNS. Hier werden aber nur die Anfragen an das Domain Name System (DNS), also die Übersetzung des Namens einer Webseite in eine IP-Adresse, über einen Server in einem anderen Land umgeleitet. Smart DNS beeinflusst nicht die Internetgeschwindigkeit und erfordert keine Installation von Software. Allerdings kann die Nutzung von Smart DNS gegen die Vertragsbedingungen einiger Dienste verstoßen.

Bild: Bigstockphoto.com / tanaonte

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