Sagem Handy

Sagem Handy

Ein Handy der Marke Sagem gibt es in Deutschland bei vielen Netzbetreibern mit oder ohne Kartenvertrag zu kaufen. Das Unternehmen „Societe d’Applications Generales d’Electricite et de Mecanique“ wurde bereits 1924 gegründet gehört weltweit zu den bekanntesten Herstellern von Mobiltelefonen, wenn auch der Marktanteil im Vergleich zu Nokia oder Motorola vergleichsweise gering ist. Die französische Firma Sagem stellt neben Handys auch verschiedene andere Elektronikartikel für den privaten bzw. militärischen Sektor her. Trotz eines relativ großen Umsatzes von etwa 3 Milliarden Euro jährlich ist Sagem wirtschaftlich nicht sonderlich erfolgreich.

Das hat verschiedene Gründe und nur in Frankreich kommt das Unternehmen auf nennenswerte Marktanteile. In Europa gibt es Handys der französischen Marke hauptsächlich im Prepaid-Bereich, also in Kombination mit einer Wertkarte. Auch im Einsteiger- bzw. Billigsegment ist Sagem zu finden. Die unzähligen Versuche, auch technologisch aufzufallen, sind den Franzosen bislang misslungen. Sagem beschäftigt zwar etwa 15.000 Mitarbeiter (Stand 2003), größere Erfolge mit der Mobilfunksparte konnte die Firma jedoch noch nicht erreichen. Nichts desto trotz will die Aktiengesellschaft weiterhin Handys bauen, allerdings kommen diese teilweise in eigenen Netzbetreiberversionen heraus. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Auftragsproduktionen für Vodafone oder andere Anbieter, die auf ihre jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte Modelle erhalten. Hier erfolgt also die Planung der Handys bei Sagem in enger Kooperation mit den Providern.

Der Vorteil: Der Handyproduzent kann sich über eine große Menge von fix abgenommenen Geräten freuen, der entsprechende Umsatz ist garantiert. Diese Praxis gibt es bei immer mehr Handyherstellern, denn auch Nokia oder Sony Ericsson haben eigene Modelle für bestimmte Netze im Programm. Diese sind teilweise nur in der Software (also etwa beim Betriebssystem) angepasst, um beispielsweise bestimmte Funktionen nicht zuzulassen oder man baut komplett neue Gehäuse, die dann gerne direkt mit dem Logo des betreffenden Netzanbieters versehen sind. Dadurch erfolgt eine verstärkte Bindung des Kunden und die jeweiligen Dienste können besser vermarktet werden, weil das Handy ja genau speziellen Vorgaben entspricht. Einen großen Vorteil haben eigene Netzbetreiber-Handys: Sie sind billig, nicht nur für den Käufer, sondern auch für den Anbieter. Denn hier muss beispielsweise Vodafone nicht teure Geräte zum regulären Preis einkaufen und dann die Stützung vorfinanzieren, sondern diese Modelle werden besonders knapp kalkuliert und sind deshalb ausgesprochen schnell vom Netzbetreiber refinanzierbar.

Da der heute übliche Neupreis der Handys sowieso schon sehr niedrig ist, geraten allerdings die Hersteller immer mehr unter Druck. Deshalb werden sogar im Billigst-Segment bereits Modelle angeboten, die den meisten Anforderungen an ein Mobiltelefon genügen. Gerade Sagem zeigt hier, dass man auch für kleines Geld für Handy bekommen kann.

Bild © 2009 by Tomasz Sienicki [user: tsca, mail: tomasz.sienicki at gmail.com] – Photograph by Tomasz Sienicki (Own work), CC BY 3.0, Link

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