Smartphones, Tablets, Kameras, ja sogar Laptops können heute über einen USB-Anschluss aufgeladen werden. Dazu gibt es USB-Ladegeräte, die mit einer normalen Steckdose verbunden werden. Immer mehr Autohersteller bieten in ihren Fahrzeugen einen USB-Anschluss als Stromquelle an. Und abseits aller Steckdosen ist die Powerbank eine gute Möglichkeit, dem Handy einige Stunden zusätzliche Laufzeit zu verpassen – natürlich per USB. Was in der Theorie gut und einfach klingt, erweist sich in der Praxis als Problem, zumindest bei älteren Geräten. Der erste Standard des Universal Serial Bus ist immerhin fast 25 Jahre alt, entsprechend groß die Zahl an Steckertypen und elektrischen Spezifikationen.
Keine einheitlichen Stecker vor USB-C
Erst seit August 2014 ist der platzsparende Steckertyp USB-C im Einsatz. Die punktsymmetrische Anordnung der Kontakte bewirkt, dass er in beiden möglichen Orientierungen eingesteckt werden kann. Zwar waren auch die älteren Stecker gegen Verpolen und Vertauschen gesichert, aber dazu war es erforderlich, sie mit der richtigen Seite nach oben einzustecken. Von diesen Steckern ist vor allem der sogenannte Typ A noch weit verbreitet. Er unterstützt nämlich mit einigen zusätzlichen Kontakten auch den Standard USB 3.0, erkennbar an dem Verpolungsschutz in blauer Farbe.
Entscheidend für das Aufladen ist der elektrische Standard
Ob ein Stecker mechanisch passt, ist leicht festzustellen. Weniger offensichtlich sind die elektrischen Eigenschaften des jeweiligen USB-Anschlusses. Zwar war schon USB 1.0 aus dem Jahr 1996 darauf ausgelegt, Geräte mit Strom zu versorgen. Dabei dachten die Entwickler aber an Tastatur und Maus – also Peripherie mit geringem Strombedarf, keinesfalls das Laden großer Akkus. Entsprechend sahen USB 1.0 und auch der Nachfolger USB 1.1 nur eine Leistung bis zu 0,5 Watt vor. Bei einer Nennspannung von 5 Volt bedeutet das eine Stromstärke von 0,1 Ampere. Das ist selbst für einfachste Kabel ungefährlich, führt aber dazu, dass das Aufladen eines Akkus quälend langsam vonstattengeht.
Mit USB 2.0 steigerte sich die Leistung laut Spezifikation auf 2,5 Watt und mit USB 3.0/3.1 auf 4,5 Watt. Auch das ist immer noch an kleinen Verbrauchern orientiert. Deshalb gehen einige Geräte über die Spezifikation hinaus und liefern bis zu 12 Watt. Allerdings bedeutet dies dann auch eine Stromstärke von 2,4 Ampere. Ist ein billiges Verlängerungskabel darauf nicht ausgelegt, erhitzt es sich, kann schlimmstenfalls schmelzen und einen Brand verursachen. Ein weiteres Problem: Angeschlossene Geräte kommunizieren nicht mit dem Stromversorger. Deshalb begrenzen zum Beispiel an den Computer angeschlossene Smartphones oft die Stromstärke auf 0,5 Ampere, und das Laden funktioniert nur im Schneckentempo.
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, wählt einen USB-C-Stecker mit hochwertigem Kabel. Der Standard sieht hier bis zu 15 Watt gleich 3,0 Ampere Stromstärke vor. Mit dem neuesten 24-poligen Stecker wird nicht nur das bisherige Anschlusschaos beseitigt, sondern man kann mit einem sogenannten semi-passiven Kabel auch gleichzeitig Geräte mit Strom versorgen und Daten übertragen, zum Beispiel einen Monitor betreiben oder Musik hören.
Hundert Watt für den Laptop
Aber reichen 15 Watt, um einen Laptop zu laden? Im laufenden Betrieb sicher nicht, denn der Verbrauch kann 60 Watt betragen, bei rechenintensiven Anwendungen oder voller Helligkeit des Displays auch mehr. Aber auch für diesen Strombedarf gibt es einen passenden Standard: USB-PD steht für Power Delivery (Stromversorgung). Die Nennspannung beträgt hier nicht immer 5 Volt, sondern kann auf 20 Volt gesteigert werden. Bei einer Stromstärke von maximal 5 Ampere ergibt das 100 Watt Leistung.
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